Präeklampsie-Screening
Seit Anfang 2017 haben wir das Präeklampsie-Screening nach FMF-London etabliert, welches wir Ihnen im Rahmen des Ersttrimester-Screenings oder auch solo anbieten können.
Der Hintergrund:
Die Präenklampsie, umgangsprachlich auch „schwangerschaftsvergiftung“ oder „EPH“-Gestose genannt, ist eine Schwangerschaftskomplikation, die mit vermehrter Wassereinlagerung (Ödeme), vermehrter Eiweißausscheidung im Urin (Proteinurie) und Bluthochdruck (Hypertonie) einhergeht.
Die Präeklampsie (PE) ist in westlichen Ländern die häufigste Todesursache schwangerer Frauen. Es betrifft 2-8% aller Schwangerschaften.
Besonders die frühe PE, welche definitionsgemäß vor der 34. SSW auftritt, stellt eine schwerwiegende Schwangerschaftskomplikation mit akuter Gefahr für Mutter und Kind dar. Die PE kann zu Langzeitkomplikationen im späteren Leben der Schwangeren führen. Große Studien haben gezeigt, dass Frauen mit vorausgegangener PE ein 3-4-fach erhöhtes Risiko haben später an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu leiden. Das Mortalitätsrisiko infolge von Herz-Kreislauf- und zerebrovaskulären Erkrankungen ist bei diesen Frauen um 50% erhöht.
Risiko für das Auftreten einer Präeklampsie:
ASS-Prophylaxe:
Eine neue Metaanalyse von 34 randomisierten, Placebo-kontrollierten Studien belegt, dass die Gabe von niedrig dosiertem Aspirin (150mg/d) vor der 16. SSW im Vergleich zur Kontrolle eine signifikante Reduzierung der PE und intrauteriner Wachstumsrestriktion (IUGR) bewirkt (RR 0,47). Für schwere Formen der PE war der Effekt noch ausgeprägter (RR 0,09). Teratogene Effekte auf den Feten durch ASS wurden durch zahlreiche Studien ausgeschlossen.
PE-Screening:
Mit der traditionellen Screeningmethode, die allein auf mütterlichen Charakteristika fußt, wird eine Detektionsrate für das spätere Auftreten einer PE von etwa 30% erreicht. Die Detektionsrate verbessert sich dramatisch, wenn mütterliche Charakteristika mit einer PlGF- (Placental Grow Factor) und PAPP-A Messung im Serum (zwischen der 11.-13. SSW gemessen), sowie anderen Faktoren, wie dem mittleren arteriellen Blutdruck (MAP) und einer Doppleruntersuchung der Aa. Uterinae (uA-PI) kombiniert werden.
Die Detektionsrate für die frühe PE liegt damit bei > 90% bei einer Falsch-Positiv-Rate von 5%.
Da eine medikamentöse Intervention (ASS) vor der 16. SSW eingeleitet werden muss, bietet sich die Integration des PE-Screening in das Ersttrimester-Screening an. Ein isoliertes PE-Screening ist natürlich ebenfalls möglich.
Wir haben die notwendige Datenabfrage in die ETS-Begleitbögen aufgenommen.